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Marie-Louise von Franz, 1915-1998
Marie-Louise von Franz promovierte in klassischer Philologie an der Universität Zürich. Seit 1934 arbeitete sie eng mit C.G. Jung bis zu seinem Tod 1961 zusammen, besonders für seine Studien über Alchemie. Sie ergänzte sein Alterswerk Mysterium coniunctionis mit einer Interpretation der Aurora consurgens, eines dem Thomas von Aquin zugeschriebenen christlich-alchemistischen Textes. Sie war langjährige Dozentin und Lehranalytikerin am C.G. Jung-Institut Küsnacht ZH. Im Jahr 1974 gründete sie zusammen mit Freunden die Stiftung für Jung'sche Psychologie Küsnacht ZH. Zudem wurde sie Ehrenpräsidentin des 1995 gegründeten Forschungs- und Ausbildungszentrum für Tiefenpsychologie nach C.G. Jung und Marie-Louise von Franz in Zürich.
Ihre Veröffentlichungen, u.a. zur psychologischen Interpretation von Märchen und Träumen, zur Alchemie, über die mittelalterlichen Graalserzählungen, die Visionen des Niklaus von Flüe, den Ewigen Jüngling, ihre Forschungen zur Synchronizität und ihre meisterhafte „innere“ Biographie über C.G. Jungs Bedeutung in unserer Zeit wurden bis heute in 23 Sprachen übersetzt. Mit dem psychologischen Kommentar zum Kitãb Hall ar-Rumûz von Muhammad Ibn Umail hat sie ihr Lebenswerk gekrönt.